Die zahnmedizinischen Möglichkeiten haben sich in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt. Heute sind wir in der Lage, Zähne zu retten, die früher hätten entfernt werden müssen. In unserer Praxisklinik H27 setzen wir dazu auf modernste Verfahren der Endodontie. Darunter versteht man einen Teilbereich der Zahnmedizin, der sich – einfach ausgedrückt – mit Erkrankungen des Zahninneren befasst.
Als Patient stehen Sie manchmal vor der Entscheidung, ob ein Zahn gezogen werden soll oder nicht. Die Entscheidung ist nicht immer ganz leicht. Bei der Entscheidung sollten vorab einige Fragen beantwortet werden, dazu gehören:
Die Wurzelbehandlung stellt häufig eine gute Alternative zum Ziehen eines Zahns dar. Bei einer endodontischen Wurzelkanalbehandlung entfernen wir infiziertes und zerstörtes Gewebe aus dem Zahninnern. Zum Zahninnern, der Pulpa, gehören Blutgefäße ebenso wie das Nervengewebe. Der so entstandene Hohlraum wird von uns gründlichst gereinigt und desinfiziert und anschließend mit einem speziellen Material versiegelt, um das erneute Eindringen von Bakterien zu verhindern.
Die häufigste Ursache ist eine Infektion der Pulpa entweder durch Kariesbefall oder eine undichte Füllung. Andere Ursachen sind z.B. auch Unfälle, bei denen der Zahn verletzt wurde. Auch können Füllungen oder Kronen, die sehr dicht an der Pulpa liegen eine Wurzelkanalbehandlung notwendig machen.
Heutzutage ist eine schmerzfreie Behandlung die Regel, zum Beispiel mit Hilfe einer lokalen Betäubung. Nach der Wurzelbehandlung kann es durch das Reinigen und Füllen der Wurzelkanäle für ein paar Tage zu einer schmerzhaften Reizung des umliegenden Gewebes kommen. Mit Schmerzmitteln lassen sich diese Beschwerden aber gut kontrollieren. Bei länger anhaltenden Schmerzen empfehlen wir Ihnen, sich bei uns in der Praxis zu melden.
Wie bei allen Behandlungen am menschlichen Körper kann keine Garantie für einen Erfolg gegeben werden. Manchmal kann es aus unbekannten Gründen zu Problemen während des Heilungsprozesses kommen oder die Infektion im Zahninnern lässt sich nicht vollständig beseitigen. Dann kann einer Wiederholung der Wurzelbehandlung oder eine Entfernung der Wurzelspitze (Wurzelspitzenresektion) in Betracht gezogen werden. Wenn auch diese nicht zum Erfolg führen, bleibt oft nur noch den Zahn zu ziehen.
Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten für einfache Wurzelbehandlungen nach dem Prinzip „ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich“. Die Inanspruchnahme moderner Methoden oder besonders bakteriendichte und aufwändige Wurzelfüllungen bezahlen sie nicht. Das bedeutet für Sie: Wenn Sie auf Nummer sicher gehen und Ihre eigenen Zähne langfristig erhalten wollen, sollten Sie in eine qualifizierte Wurzelbehandlung in einer darauf spezialisierten Praxis wie der unsrigen investieren. Sie können damit langfristig wesentlich höhere Kosten für Implantate und Zahnersatz sparen. Private Krankenkassen übernehmen normalerweise auch die Kosten moderner Behandlungsmethoden im Rahmen der vertraglichen Vereinbarungen.
Um Misserfolge bei der Wurzelbehandlung zu vermeiden, ist eine Wurzelkanalvermessung unerlässlich. Mit Hilfe eines speziellen elektronischen Längenmessgeräts vermessen wir die Länge und Lage der Wurzelkanäle exakt, bei Bedarf fertigen wir zusätzlich digitale Röntgenaufnahmen an.
Das elektrische Längenmessgerät ermittelt die genaue Länge der Wurzelkanäle durch eine hochpräzise Messung des elektrischen Widerstands. Die Kenntnis der genauen Wurzelkanallänge ist wichtige Voraussetzung für die exakte Reinigung und Füllung des Zahninnern. Der Kanal muss vollständig bis zur Wurzelspitze behandelt werden.
Die elektrische Messung ist deutlich präziser als die reine Röntgendiagnostik, weil sie das tatsächliche Ende des entzündeten Wurzelkanalbereichs ermittelt. Außerdem können wir auf einen Teil der sonst erforderlichen Röntgenaufnahmen verzichten und somit die Strahlenbelastung für unsere Patienten senken.
Bei der Wurzelkanalbehandlung müssen erkranktes Gewebe und Bakterien vollständig aus den Wurzelkanälen entfernt werden. Für diesen Arbeitsschritt verwenden wir anstelle von Handinstrumenten maschinell betriebene, hochflexible Nickel-Titan Feilensysteme. Die Kanäle werden beim maschinellen Vorgehen so aufbereitet, dass sie sich zu ihrer Spitze hin konisch verengen. So können selbst kompliziertere Wurzelkanalformen gereinigt und gefüllt werden. Gleichzeitig werden die enthaltenen Partikel durch die rotierende Bewegung der Feilen aus den Kanälen entfernt.
Die maschinelle Wurzelkanalaufbereitung ist deutlich präziser und flexibler als andere Methoden und erlaubt daher eine sorgfältigere Reinigung und genauere Ausformung der Wurzelkanäle. Die maschinell betriebenen Feilen bewegen sich schnell und absolut sicher durch die haarfeinen und verästelten Kanäle. Die Behandlung wird von unseren Patienten auch als komfortabler wahrgenommen als die Behandlung mit Handinstrumenten. Die maschinelle Wurzelkanalaufbereitung verspricht eine besonders hohe Erfolgsquote.
Wurzelkanäle sind in ihrem Verlauf unterschiedlich dick und können Verzweigungen und Nebenkanäle haben. Wenn diese nicht präzise abgedichtet werden, bleiben Hohlräume für Bakterien zurück. Um dies zu vermeiden, setzen wir in der H27-Praxisklinik die moderne thermoplastische Wurzelfüllung ein.
Als Wurzelfüllmaterial verwenden wir einen Naturkautschuk aus dem Saft des Guttaperchabaums. Dieser wird vor dem Einfüllen in die Wurzelkanäle erwärmt und erweicht. Deshalb kann er auch feine Seitenkanäle abdichten, bevor er wieder erkaltet und fest wird. Alternativ können die Wurzelkanäle auch mit einem speziellen Kunststoff verklebt und abgedichtet werden.
Auch die Zahnfüllung, die den Zahn wieder vervollständigt, muss bakteriendicht sein. Deshalb verwenden wir eine spezielle Technik, bei der Kunststoff-Füllungen spaltfrei mit dem Zahn verbunden werden (sog. Adhäsivtechnik). Dadurch haben Bakterien keine Chance mehr, in die Wurzeln einzudringen.
Gerne beraten wir Sie persönliche zu den modernen Verfahren, die wir im Rahmen der Wurzelbehandlung anbieten. Vereinbaren Sie dazu einen Termin in unserer Praxisklinik.